Verona Diaries - News




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Sonntag, 08.09.2013 [Woche 99]
by XShipper   
Glaube versetzt Berge    



War es ein Fehler oder war es richtig? Mein Verstand scheint sich nicht ganz einig darüber, ob ich wirklich so einfach hätte zustimmen sollen bzw. gar dürfen. Und je länger ich darüber nachdenke, zweifle ich vor allem an mir selbst. Aber ich kann doch nicht heute HÜ und morgen HOTT sagen! Während ich mir also tagsüber einrede, dass ich aus einer Mücke einen Elefanten mache – was ich sehr gut kann und mit zu meinen Schwächen gehört –, kommen nachts die Erinnerungen wieder… und ich kann mir nicht helfen.

Es sind nicht diese dramatischen, laut und pompös wirkenden, schlimmen Träume. Eher noch erwecken sie Eindruck eines schwarzweißen, lauernden Psychothrillers, welcher dich aber nicht hochschrecken und den erstbesten Namen brüllen lässt. Die letzten Nächte wachte ich einfach nur auf, lag weit auf meiner Bettes Seite mit dem Rücken zu Robert und starrte lediglich in den dunklen Raum hinein. Und jedes Mal kann ich mich nicht erinnern!

Wenn ich also davon überzeugt bin, dass es sicherer ist, meinen Kidnapper unter wachsamen Augen am Fürstenhof zu wissen, was ist es dann, was an mir nagt?

Also habe ich mir dieser Tage ein Herz gefasst und rief in einer ruhigen Minute meinen Vater an. Und er war so schrecklich gut gelaunt. In allem und jedem sieht er bekanntlich ein göttliches Zeichen und betrachtete daher meinen stummen Schrei nach Hilfe – so interpretierte er meinen Anruf – als ein Wink des Schicksals. Da sucht ein armes Lamm nach Beistand und sofort erscheint der Hirte als Abbild in einem Kornfeld vor den Toren Veronas. Oh je, hätte ich ihn doch bloß nicht angerufen. Schon wollte er eine Pilgerfahrt organisieren und mich sogleich dazu überreden, dass ich mit ihm kommen müsse.

Gustl hat eine ausgesprochen blumige Wortwahl gespickt mit allerhand Bibelphrasen, die ich mir sodann anhören musste. Aber wie ich ihm lauschte, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, ihn in dieser Phase seines göttlichen Rausches einfach zu ignorieren, verstand er es geschickt, mich sinnbildlich auf eine Reise zu schicken. Er nahm mich einfach mit und entführte mich hinaus nach Bassa Veronese auf eben jenes Ackerland, das nun das Antlitz unseres Papstes trägt.

„Mein Kind“, sprach er „strecke deine Hände aus und fühle die Wonne der Natur!“ So geschah es, dass ich mich vor meinem geistigen Auge über die Veroneser Tiefebene hinweg schweben sah und in einer kaum merklichen Berührung über die feinen Grannen der noch an einigen Stellen stehenden Gersten strich. Es kitzelte leicht an meinen Fingerkuppen und ich musste kichern – ich kicherte nicht nur in meiner Vorstellung, ich kicherte tatsächlich… in den Höher und kicherte Gustl voll.

Obwohl es letztlich eine Wohltat war, brachte mir das Gespräch bzw. die Kicherei mit meinen Vater nicht sonderlich viel. Doch dieses Bild vom Papst wollte mir seither nicht aus dem Kopf. Der Bauer hatte es vor einigen Tagen allein mit seinem Traktor ins Feld gepflügt und er verdient meinen tiefsten Respekt dafür, so eine Leistung aus dem Stand heraus vollbracht zu haben. Tja, manchmal versetzt der Glaube eben doch Berge… oder Erde.

Seitdem sage ich mir, ich werde erst aus der Fassung geraten, wenn irgendwas am Fürstenhof passieren sollte. Bis dahin habe ich eh zu tun. Bald sind die Ferien vorüber und der Kindergarten eröffnet in einer Woche wieder. Wir Erzieherinnen hatten uns diese Woche bereits mehrfach getroffen, um alles Notwendige vorzubereiten, Pläne auszuarbeiten und unsere Vorstellungen auf Papier zu bringen, um sie dann im Laufe des kommenden Jahres zu verwirklichen. Ich freue mich jetzt schon und bin erleichtert, wieder was zu tun zu haben. Die Arbeit mit Kindern lenkt prima von den alltäglichen Nöten und Sorgen ab, wenn schallende Kindergelächter über die Spielplätze klingen.

Deine