Ein Jahr "Verona-Diaries.com" Gewinnspiel

In Verona fanden einst Robert und Eva zusammen. Ohne diese wunderbare Stadt in Italien hätten wir Fans vielleicht noch viele Monate warten müssen, bis sich das Traumpaar endlich findet. Und ohne die Ereignisse in Verona gäbe es gar nicht Evas Tagebuch.
Seit dem 17. Oktober 2011 könnt ihr nun bereits die Abenteuer der kleinen Familie um den Sternekoch, der Kindererzieherin und der süßen Prinzessin mitverfolgen. Und ohne Euch wäre "Verona Diaries" nicht so erfolgreich: 285 treue Facebook-Fans und jeden Release-Sonntag über 100 Begeisterte verzeichnen wir seit dem Start vor einem Jahr.
Zu unserem Jubiläum gibt es daher extra für euch das passende Gewinnspiel.

Eva grüßt ihre Tagebuch-Leser von einem ganz besonderen Ort aus, der für sie und ihrer großen Liebe, Robert, eine wichtige Bedeutung hat.

Wenn Ihr also wisst, wo Eva da gerade steht und von wo aus sie euch zuwinkt, dann schreibt uns eine E-Mail an mail@verona-diaries.com und gewinnt ein tolles "Verona Diaries"-Fanpaket!
Der Einsendeschluss ist vorbei, die Gewinner werden in Kürze bekannt gegeben.


Sonntag, 18 November 2012 [Woche 58]
by XShipper   
Doktor Saalfeld    



Anstatt dir heute erst zu schreiben, hätte ich es vermutlich bereits die letzten Tage tun können. Ich hatte ganz viel Zeit. Wieso? Der liebe Doktor war vehement der Meinung, ich gehöre ins Bett und schrieb mich daher für die ganze Woche krank. Als ich dann käsebleich und hustend nach Hause kam, wo Robert gerade damit beschäftigt war, hinter Valentina her zu rennen, die mit einer Schere wie eine Trophäe haltend vor ihrem Vater flüchtete, wusste ich, dass er nicht gerade begeisternd darüber reagieren würde.

Der Umstand daheim bleiben zu können, mag ja schön und gut sein, aber wenn du dich nur schleichend von A nach B schleppen kannst und für alles andere eigentlich zu schwach bist, dann sieht die Situation natürlich gleich viel anders aus. Robert atmete also nach meiner Verkündung erst einmal tief durch – auch dem geschuldet, dass er erst nach einem gefühlten 100 Meter-Sprint die Kleine eingeholt und ihr den gefährlichen Gegenstand enteignen konnte.

Aber,… das muss ich meinem Mann zugutehalten, er konnte sich der ungewohnten Situation schnell und gut anpassen. Während ich im Schlafzimmer in die Quarantäne verbannt wurde, hatte er es sich nachts auf der Couch gemütlich gemacht – der Ärmste; er wollte nicht auf mich hören –, machte Valentina für den Kindergarten fertig und brachte sie jeden Morgen auch dort hin – und kam als fürsorglicher Vater und schnuckeliger Kerl nicht umhin, von meinen Kolleginnen jedes Mal belagert und ausgefragt zu werden; ob sie dabei auch wissen wollten, wie es mir vielleicht ergeht, wollte oder konnte er mir jedenfalls nicht beantworten getreu dem Motto „ein Mann genießt und schweigt“… ob er meine Hauslatschen an seiner Schläfe genauso genossen hat, bezweifle ich jedoch –, kam anschließend wieder nach Hause zurück und brachte mir dann mein Frühstück bestehend aus viel frischem Obst und meinem Lieblingstee ans Bett – ich gebe zu, dass es wahrlich nicht fair ist, zuerst von ihm so süß gefüttert zu werden und ihm mit einer neuen Beule am Kopf dafür zu danken -, und versuchte sich dann kurz vor seinem Dienstbeginn an der Haushaltsführung – mehr oder weniger…

Die ersten Tage lag ich meist nur schlafend und völlig fertig mit der Welt im Bett rum, suhlte mich von einer Seite zur anderen, schmiss die Decke weg, nur um mich wenig später frierend und zitternd wieder darin einzukuscheln. Das Fieber machte mir zu schaffen und ich hätte praktisch stundenweise meine Pyjamas wechseln können, weil ich so viel schwitzte. Der Husten zerrte an meinen noch verbliebenen Kräften und mein ganzer Brustkorb tat höllisch weh. Ich hatte auch gar keinen Appetit mehr so richtig, denn schmecken konnte ich eh nichts; und selbst das frische Obst jeden Morgen kaute ich irgendwann nur lieblos vor mich hin und schluckte es fast schon wiederwillig einfach nur noch runter. Auf meinen Mann machte ich einen wirklich jämmerlichen Eindruck. Ich war abgesehen von meiner verschorften, roten Nase blass wie Schneewittchen in ihrem Sarg und meine Haare klebten mir des Schweißes wegen überall im Gesicht.

Robert schaute in jeder freien Minute, der er irgendwie aufbringen konnte, nach mir und setzte sich an meine Seite. Ganz liebevoll strich er mir die Strähnen aus dem Gesicht, reichte mir neue Taschentücher hin und stützte meinen Kopf ganz vorsichtig, wenn ich meine Tabletten einnahm… ist doch süß, oder? Was ich in der Zeit sehr vermisste, waren seine Lippen. Ob er es wusste oder nicht, ob es bewusst tat oder nicht, keine Ahnung, aber jede sanfte Berührung seiner Fingerspitzen auf meiner glühenden Haut waren wie wohltuende, lindernde Küsse von ihm.

Irgendwann, so Robert sei Dank, ging es mit mir wieder bergauf. Während Robert im Restaurant schuftete, fasste ich eines Tages den Entschluss, nach meinem Toilettengang mal durch die Wohnung zu tigern. Entgegen meiner Erwartungen machte sie einen recht guten Eindruck… für einen alleinerziehenden Vater. Was ich bei meinen ersten Gehversuchen an Kraft aufbringen konnte, investierte ich dennoch in einen kleinen, recht kurzweiligen Putzfimmel. Viel war ja nicht zu machen, aber ich fühlte mich in der Welt da draußen (außerhalb des Schlafzimmer-Universums) wieder angekommen und ich wollte mich nützlich erweisen.

Als Robert das nächste Mal nach mir sehen wollte, marschierte er glatt weg an mir vorbei. Ich stand irritiert in der Küche und guckte ihm hinterher. Erst als er erschrocken wieder um die Ecke bog und mich rief… und dabei ganz besorgt klang, krächzte ich mit meiner heiseren Stimme ein leises „Hier“. Und plötzlich war es wie in einem romantischen Film, in dem sich die beiden verliebten Protagonisten nach langer Zeit endlich wiedersehen und auf einander zueilen, nur um sich dann scheinbar nie mehr loslassend in die Arme zu fallen: mit dem Wasserkocher noch in der Hand fand ich in einer innigen Umarmung wieder. Die Kraft zum Protestieren hatte ich noch nicht … oder wollte auch nicht haben, und die ganzen Bazillen waren in diesem Moment auch völlig egal!

„Endlich!“, hauchte Robert sanft in mein Ohr. Ob er damit meine Wiederauferstehung meinte oder nur den Umstand, dass ich nun wieder den Haushalt schmeißen könnte, war zwar nicht der erste Gedanke, der mit in dem Moment durch den Kopf schoss, aber gewiss der zweite und dritte und wohlgemerkt nicht der letzte. Aber egal! Ich war wahrhaftig wieder auf den Beinen und nur das zählte.

Beim Folgebesuch beim Arzt bekam ich nochmal ein paar Tage Arbeitsruhe verordnet, was mir die Zeit geben sollte, mich vollends zu erholen. Dass ich meine neu gewonnen Freizeit und Kraft aber dafür einsetzte, die Wohnung ein bisschen auf den Kopf zu stellen, stand gänzlich auf einem anderen Papier.

Ich vernichtete alle Beweise meiner Quarantäne und quälte die Waschmaschine aufs Äußerte. Wäscheleinen über Wäscheständer wurden in Beschlag genommen. Der Wasserkocher war im Dauerbetrieb und die Packungen mit meinem Lieblingstee neigen sich mittlerweile auch einer gefährlich drohenden Leere zu. Meine Geschmacksknospen durften wieder frische Mango und Orangen in Hülle und Fülle schmecken, was mich ungemein glücklich machte. Und eben weil ich so gut drauf war, habe ich die Wohnung auch gleich mal etwas ausgemistet.

Nun sitze ich also hier im Wohnzimmer auf dem Boden, genieße die wollige Wärme der Fußbodenheizung und sortiere allerhand Kram und Zeug in zwei, drei Kisten ein, die Robert bei gegebener Zeit dann in den Keller bringen kann. Valentina sitzt unterdessen auf der anderen Seite der Kisten und interpretiert Ausmisten mal etwas anders. Sie holt lieber die Sachen, die ich sorgfältig einpacke, einfach wieder raus und brabbelt zu jedem ihren ganz eigenen Kommentar runter, dann hält sie es mir hin und ich darf es erneut einsortieren. Von ein paar liebgewonnenen Dingen trenne ich mich ebenso und werde sie verschenken. Ich weiß zwar jetzt noch nicht an wen, aber ich werde bestimmt ein paar neue Besitzer für so manches finden.

Deine