Verona Diaries - News


Eine Woche lang hattet ihr die Gelegenheit, den Eintrag im Tagebuch zum Valentinstag zu lesen.
Und wer aufmerksam war, dem dürfte eine Kleinigkeit aufgefallen sein, die fehlte. Robert und Eva
schwebten im Herzen auf Wolke 7, doch hoch hinaus ging es auf ganz anderem Wege. Und hier
kommt unsere Quizfrage ins Spiel. Zu welchem Gebäude gehört der Pförtner, von wo aus es für
unsere Liebenden gen Himmel ging? Schickt uns eure Antwort schnellstmöglich als PM oder E-Mail
( anja@verona-diaries.com ) und wir verlosen unter allen richtigen Einsendung stürmische Überraschungen
und exklusive Fanartikel vom Sturm der Liebe - Cafe?. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist
der 09.03.2014 :) VIEL GLÜCK!

Das Gewinnspiel ist beendet und der Gewinner/Die Gewinnerin wird in Kürze bekannt gegeben! :)

Sonntag, 09.03.2014 [Woche 120]
by XShipper   
Frühlingstreiben    




Was für ein Frühlingswetter! Die Vögel zwitschern, die Sonne strahlt und Verona lädt einen geradezu ein, hinaus zu gehen, die Parks zu besuchen oder im Cafe zu sitzen. Man fühlt sich hier zurzeit wie ein Star, wenn man unter einem großen, aufgespannten Schirm und mit großer Sonnenbrille, weil einem die Sonne wie Blitzlichtgewitter blendet, eine teure, aber dafür hervorragend schmeckende Tasse Cappuccino mit extra viel frisch geschlagener Sahne genießt. Natürlich interessiert sich kein Paparazzo für mich, lediglich die Massen an Touristen schießen gelegentlich ein Foto von diesem hübschen Fleckchen dieser Stadt.



Valentina kann mal wieder nicht stillsitzen und bleibt nur ab und zu auf ihrem Stuhl, stattdessen tollt sie lieber auf dem Vorplatz hier herum, wobei ich mich immer wieder umdrehe und umsehe, ob nicht zufällig ein Auto vorbei kommt. Auf der Straße selbst wimmelt es zwar von Menschen, aber die Italiener hier fahren trotzdem in jede noch so schmale Gasse und treiben die Fußgänger links und rechts an die Häuserwände.

So habe ich kaum ein Ohr für Ella, die mal wieder ohne Unterlass von ihrem Alltag erzählt. Wir sind zusammen hier und tanken gemeinsam mit unseren Kindern Sonne, obwohl wir uns jeden Tag auf Arbeit sehen und sogar die Woche über getroffen hatten, um mit unseren Männern was zu unternehmen. Ich glaube, davon spricht sie auch gerade. Doch ich habe eher Valentina im Auge, während ich abwechselnd mal ein „ja“ oder „mh“ von mir gebe. Ich weiß, damit trage ich nicht gerade zur Unterhaltung bei, aber ich entschuldige mich kurz und hole Valentina zum vermutlich 4. Mal bereits von der Straße, setze sie wieder neben mir ab und richte meinen Blick doch noch voller Aufmerksamkeit strotzend gen Ella.

„Ehrlich, das war sooo toll! Dass wir da bis zum Sonnenuntergang oben waren, wow! Anton, ich habe dir gesagt, du sollst die Gabel nehmen. Hier. Wo war ich? Ach! Mein Mann war regelrecht beflügelt und die frische Luft da oben hat ihn wohl irgendwie klar werden lassen. Und mir war doch so kalt, weißt du noch? Da hat Michi mir seine Jacke gegeben, das war so süß von ihm. Du glaubst ja gar nicht, was dann alles zuhause … – “

„Ehem…“, kann ich sie gerade noch unterbrechen, woraufhin sie wie ein Teenager kichert. Ich kann nicht anders, verstehe sie voll und ganz und steige beim Lachen mit ein. So geht das schon den ganzen Nachmittag, dass wir praktisch unsere Tischnachbarn mit unterhalten. Zum Glück verstehen die meisten hier nicht, was für Frauenthemen wir anschneiden, da viele Einheimische ebenfalls ihren Kaffee genießen. Ich lebe hier zwar auch in Verona, aber dennoch fühle ich mich immer noch als Deutsche und heiße es sehr willkommen, dass ich neben Debbie und Tiziana nun noch jemanden habe, mit dem ich einfach deutsch sprechen kann. Und Ella ist da auf eine herrliche Art sehr erfrischend.

Worauf sie sich eigentlich bezieht, ist ein Familienausflug, den wir vor ein paar Tagen hatten. Ihr Mann hatte einen seiner wenigen freien Tage und Robert hatte einfach die Schürze abgelegt und ließ seine Mannschaft alleine – natürlich hatte er bereits seit den Morgenstunden alles Notwendige für den Tag vorbereitet, angebraten und vorgekocht, fertig geschlagen und alles geschnitten bzw. weich geklopft. Wir spazierten mit Kind und Kegel durch Verona, zeigten unseren neuen Freunden allerhand Sehenswertes sowie Ecken voller Geheimnisse und Legenden. Valentina und Anton rannten spielend mal voraus, mal um uns herum. Die Herren der Schöpfung sinnierten lautstark über gegnerische Fußballmannschaften wie Deutschland gegen Italien, fachsimpelten für Lauftechniken oder nuschelten über etwaige Geheimrezepte für skandalös verführerische Desserts, mit denen sie uns Frauen um den Finger wickeln wollten. Ella und ich bildeten die Nachhut und sie hatte mich am Arm gepackt, um ganz verschwörerisch zu erfragen, was aus dem Geschenk für Robert geworden ist. Auch wir Mädels waren Meisterinnen im Tuscheln und ernteten nicht selten verwirrende Blicke unserer Männer, wenn diese einen Blick über ihre Schultern zu uns riskierten. Wenn, dann lächelten wir nur breit und setzten unsere Tuschelei erst fort, wenn sie wieder in ihrer eigenen Diskussion vertieft waren. Erstaunlich, wie einfach und unkompliziert auch Robert und Michi miteinander auskommen.

Letztlich ließen wir den Tag ausklingen und genossen diesen Umstand erneut hoch oben. Der Torre die Lomberti gehört mittlerweile zu unserem Lieblingsziel in Verona und so standen wir mit einigen anderen Besuchern auf der Aussichtsplattform des 84 Meter hohen Turms, bis die Sonne untergegangen war.



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