Sonntag, 18 März 2012 [Woche 23]
by XShipper
Heiter bis wolkig



was für ein schöner Sonntag heute… wir sitzen hier seit heute Mittag bei Jacob und Debbie auf dem Hof und lassen es uns so richtig gut gehen. Zusammen genießen wir das Beisammensein bei schönstem Frühlingswetter in deren Garten am Grill. Eigentlich wollten wir die Küche einweihen, die jetzt bei ihnen fertig geworden ist, aber wir entschieden uns, dass wir das gute Wetter nutzen sollten.

Robert hatte am späten Nachmittag auch endlich Feierabend und gemeinsam mit meinem Bruder markieren sie nun hier die Grillmeister und versuchen sich gegenseitig zu überbieten, wer das bessere Fleisch zubereiten kann. Es gibt noch verschiedene Salate, die Robert aus der Restaurant-Küche mitbrachte, und selbstgebackene Brote von Debbie sowie leckeren Wein… wobei der Natur-Bauer hier lieber das Flaschenbier aus der Kiste bevorzugt – waschechter Import des Burgerbräu. Unter dem Motto „Eine Wiener für die Valentina“ wurde unsere Süße vorhin auch satt, nun tollt sie lieber rum und nimmt jeden Grashalm unter die Lupe. Sie glaubt, es sei schon Ostern und sucht daher die bunten Eier oder Süßes.

Es erstaunt mich jeden Tag aufs Neue, wie groß sie schon geworden ist. Neulich war ein Fotograf in der Kindertagesstätte. Sie hatte eines der neuen Kleidchen an, die wir beim letzten großen Shoppingausflug für sie gekauft hatten. Die blonden Haare passten perfekt zum Königsblau des Stoffes – für uns sah sie wie eine echte Prinzessin aus. Robert strotzte vor lauter Vaterstolz und machte gleich einen Brief für seine Eltern fertig, um ihnen die Fotos zu schicken.

Die letzten Tage steckte mein Mann eh voller Tatendrang – für das Restaurant ließ er sich neue Kreationen einfallen, die ich immer wieder kosten, probieren und aufessen musste, machte nachts hier und da die Wohnung Hunde-sicher, was nicht selten mit nächtlicher Ruhestörung verbunden war, und bastelte an der Familienplanung, in die ich mit Haut und Haar ganz tief involviert wurde. Gerne! Nach seinem romantischen Danke für die doch selbstverständliche Krankenpflege hatte ich das Gefühl, als würden wir uns zwar als bereits verheiratetes Paar aber noch einmal neu ineinander verlieben. Vielleicht ist das der Frühling, der unsere Hormone hochkochen lässt? Jedenfalls gehörte der vergangene Montag nur uns beiden – und es war richtig schön! Ach, was bin ich beneidenswert, habe ich doch den perfekten Liebhaber gefunden. Von Glück kann ich sagen, dass ich ihn geheiratet habe. Wunder soll es ja immer wieder geben… und diese Familie ist meines.

Was ich dir eigentlich erzählen wollte: Ich kann bald als Kindererzieherin anfangen zu arbeiten; sogar in der gleichen Einrichtung, in die Valentina geht. Eigentlich hatte ich mich ja bei verschiedenen Stellen beworben, wo bisher entweder Absagen kamen oder noch Entscheidungen ausstanden. Aber als ich Ende dieser Woche meine Kleine abgab, kam ich mit ihren Erziehern ins Gespräch. Wir sprachen über Gott und Welt und wie sich die Horde wilder Kleinkinder machte, bis sie mir ihr Leid klagten, dass eine Kollegin krankheitsbedingt für eine unbestimmte Zeit ausgefallen sei. Ganz beiläufig hatte ich erwähnt, dass ich diesen Beruf einst gelernt und in Deutschland ausgeübt hatte. Ehe ich mich versah, bekam ich ein Job-Angebot.

Tja, und eigentlich wollten wir jetzt auf diese frohe Kunde anstoßen, aber nun fängt es leider an, zu regnen. Dann geht die Party eben drinnen weiter. Bevor du also hier nass wirst, beende ich diesen Eintrag für heute. Außerdem muss ich noch Valentina suchen – die anderen eilen mit dem Essen schon rein ins Haus…

Deine