Sonntag, 29 Juli 2012 [Woche 42]
by XShipper
Eva, eine Berühmtheit  



mein Mann liebt mich, was ihn sehr ehrt, und Valentina liebt mich, was mich besonders freut, obwohl ich ihre Stiefmutter bin – zum Glück sind wir kein Zeichentrick-Märchen, in den die Stiefmütter gehasst werden und abgrundtief böse sind. Aber auch Verona liebt Eva. Wieso das? Nicht, weil ich mir einen Rang und Namen gemacht habe, aber an jeder Ecke in dieser kleinen Stadt entdecke ich hin und wieder meinen Namen. Darüber schmunzeln kann man ja:



Meine Tagebuch-Geschichten lassen sich darin natürlich nicht finden, nur Klatsch und Tratsch und allerlei Nützliches für Frauen… ich würde mal sagen: eben typisch für solche Blätter.



Was dieses Geschäft zu bieten hat, lässt eher Roberts Herz höher schlagen und entlockt ihm den ein oder anderen schelmischen Kommentar – manchmal nicht ganz jugendfrei. Dass er nicht selten mit der Nasenspitze am Schaufenster kleben bleibt, sei ihm ja verziehen. Aber wenn ich selbst mal einen Laden eröffnen sollte, dann sicherlich keinen für Frauenkleider und Dessous.



So etwas wäre schon mehr nach meinem Geschmack. Ein kleiner, süßer Laden, in dem ich meine Werke und Zeichnungen ausstellen könnte. Aber ich glaube, dafür müsste ich erst mit meinen Büchern mehr Erfolg haben, ein ordentliches Startkapital ansparen und vor allem Zeit dafür haben.

Aber was will ich eigentlich? Ich bin doch glücklich, so wie es im Moment läuft! Meinen Beruf als Kindererzieherin übe ich mit viel Liebe und Freude aus. All die unterschiedlichen Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und sie dabei zu beobachten, gibt mir für meinen Alltag viel. Außerdem hab ich Valentina in meiner Gruppe, was ich um kein Geld oder Erfolg der Welt missen möchte.

Nur den Fürstenhof vermiss ich manchmal. Dort ist immer was los, kein Tag ist wie der andere. Ständig kommen und gehen die Menschen (oder verschwinden heimtückisch), die wenigsten bleiben… ist ja auch kein Wunder, schließlich ist es ein Nobelhotel. Und erst neulich ist wohl Roberts Onkel, Andre – auch ein Sternekoch, mit dem er seinerzeit zusammen in der Fürstenhof-Küche für reichlich Trubel sorgte -, nochmal Papa geworden zu sein… wie bitte?! Na, das würde ich zu gern mit meinen eigenen Augen sehen. Tja, das familiäre Miteinander ist da eben dermaßen an einem Fleck geballt, was Robert und ich durchaus vermissen.

Mein Bruder und seine Freundin, Jacob und Debbie, haben ihr Haus und Hof am Rande von Verona. Vielleicht sollte ich da mal durchklingeln und fragen, ob und wann sie mal wieder Zeit hätten. Einen gemeinsamen Ausflug ins Grüne hatten wir schon lange nicht mehr.

Deine