Sonntag, 18.03.2018 [Woche 324-326]
by xShipper   
Roberts Heimkehr




Liebes Tagebuch,

Ich komme hier gar nicht zum Schreiben – ich knuddel und schmuse mit den beiden schwarzen Stubentigern. Die sind aber auch zu niedlich, wenn sie nicht gerade in irgend welche Decken machen.

Aber es wie mit Kleinkindern: Man macht sauber, haut die Sachen in die Wäsche oder schrubbst wie wilde und alles ist wieder so, als wäre nie etwas passiert. Man liebt die Bälger so oder so. Jedoch mir wäre es wirklich lieber, wenn sie ihre Geschäfte mehr ins Katzenstreu machen.

Apropos Geschäfte… woah, was war das für eine heikle Woche. Als Robert anrief und mich um Rat fragte, ob wir vielleicht einen riesigen Kredit aufnehmen könnten, um die Fürstenhof-Anteile wieder vollständig in der Familie zu wissen, wäre ich die Letzte gewesen, die sich da stur gestellt hätte.

Erstens geht es um sein Geburtshaus und zweitens, um diesem windigen Christoph Saalfeld auszuloten. Zwar musste ich alle Unterlagen wie in einer Schatzsuche rauskramen und dann eiligst durch halb Verona hechten, aber der Aufwand wäre es wert gewesen.

Leider hat dieser schmierige Verwandte es faustdick hinter den Ohren und nun haben wir anstatt das 5-Sterne-Hotel einen Haufen Verwaltungs- und Bearbeitungskosten, auf denen wir sitzen bleiben. Ich bin nicht sauer, nur enttäuscht. Vor allem für Robert. Um ihn tut’s mir eigentlich mehr leid.

Sollte mein Schwiegervater irgendwann nicht mehr sein, wird das ein heiden Durcheinander, die Erb- und vor allem Hotelanteile unter all Roberts Geschwistern sowie Halbgeschwistern, Charlotte und dann durch Christophs Familie aufzuteilen. Ach, so weit will ich lieber gar nicht denken.

Hoffentlich hat mein Mann die paar Tage mit seinem Vater genossen, und der alte Herr fühlt sich gewappnet, auf Valentina aufzupassen, wenn Robert wiederkommt. Seine Rückkehr kann ich kaum noch erwarten.

Sobald ich seinen Schlüssel klappern höre, renne ich bestimmt zur Tür und reiße sie auf, falle ihm stürmisch um den Hals und ich werde ihn abknutschen, bis wir zu Boden sinken. Wie so ein Kleinkind kichere ich gerade.

Auf dem Tisch steht bereits das Essen und die Deko sieht perfekt. Ich vertreibe mir nun die Zeit mit den Katzen… doch wenn er nicht bald nach Hause kommt, habe ich die Fellnasen bestimmt zu Tode gestreichelt.

Wo bleibt er denn? Nicht, dass ich ihn persönlich aus Bichelheim abholen muss.

Deine



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