Verona Diaries - News




Na, was haben wir denn da? Seit dem 13.08.2013 gibt es das Sommerspecial von Eva und Robert endlich auf DVD!
Hier könnt ihr euch ein Exemplar bestellen:

Weltbild.de

Sonntag, 25.08.2013 [Woche 97]
by XShipper   
Zu Besuch bei Gianni    



Wenn du wissen möchtest, was noch alles nach unserem „Höhenflug“ auf dem Torre dei Lamberti geschah, kann ich dir nur sagen… ich habe es genossen und schweige hierzu. Deine Seiten sind viel zu unschuldig und blütenrein weiß, dass ich sie damit nicht beflecken möchte. Doch so viel sei dir gesagt: es war traumhaft schön. Robert hatte mich im wahrsten Sinne des Wortes … - das kann ich gar nicht in Worte fassen! Und sollte mein Bruder oder gar Valentina, wenn sie denn mal größer ist und du mir nicht wie dein Vorgänger verloren gehen, die Einträge hier lesen, würde ich mich womöglich von der Schamesröte nie mehr erholen. Um Gottes Willen, nicht was du jetzt denken magst… ich rede mit einem Buch, oh je, soweit ist es also schon gekommen!

Aber der Ausblick von dort oben war wunderbar und wir versuchten neckisch herauszufinden, welches von den vielen Dächern dieser unzähligen gediegenen Häusern unseres ist und ob wir es überhaupt finden könnten.




Seitdem befindet sich Robert in einer Art Babyrausch, wo er sämtliche Buchläden in Verona auf der Suche nach entsprechender Fachliteratur durchforstet. Ein paar Mal habe ich ihn begleitet, doch mich interessierten eher die vielen Kinderbücher an sich.





Just in so einem Moment fand mich Robert, wie ich also vor so einem Regal stand. Und mir war sofort klar, wie das für ihn aussehen musste. Ich ließ ihn in dem Glauben, dass mich dieser Anblick schmerzen würde in Hinblick auf unsere bisher erfolglosen Versuche und dieser anstehenden medizinischen Hilfestellung, wie es Robert so gern bezeichnet. Auch wenn dem wirklich nicht so war, empfing ich die Aufrichtigkeit seines Bedauerns mit offenen Armen.

Letztlich hoffte ich doch, dass sich dieses Bedürfnis auch in seinem Herzen festsetzen würde – und ich sollte nicht enttäuscht werden. Ein Besuch bei Konstantin stand zwar noch aus, aber das hieß nicht, das wir jene besuchen würden können, die uns am nächsten stehen bzw. wohnen. Wer also bot sich da nicht besser an als Gianni und Tiziana! Und ich freute mich vom ganzen Herzen, dass diese Idee aus seinem Kopf entsprungen war. Robert schien gar aufgeregter als ich. Wir nutzten jene Shoppingtour, um noch ein kleines Mitbringsel für meine Freundin zu besorgen, und so ging es diese Woche raus zu deren Anwesen.

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Die Weinreben standen in voller Pracht aneinander gereiht und schmückten die gesamte Umgebung. So hatten die Herren gleich ein überwiegend Wein-orientiertes Gesprächsthema neben all Roberts Fragen, ob sein Kumpel Gianni schon aufgeregt sei, wie es ihm ergeht, ob er lieber einen Jungen hätte und fleißig die Kurse mitbesucht, um zu lernen, wie man atmet oder tapfer Händchen hält. Als uns unsere Männer stehen ließen und Arm in Arm im nächstgelegenen Haus verschwanden, stand ich mit Valentina auf dem Arm und Tiziana noch auf dem Hof. Zuerst schauten wir perplex hinterher, doch dann verfielen wir in schallendes Gelächter. Wir lachten so sehr, dass ich mich beinahe am eintretenden Schluckauf verschluckte und bei ihr frühzeitiger Weheneinstand zu befürchten war. Daraufhin lachten wir gleich noch mehr. Es tat wahrlich gut.

Es war schon eine ganze Weile her, dass wir dort waren, und doch hatte sich kaum etwas verändert. Mein geliebter Irrgarten zog mich magisch an, so spazierten wir Mädels vorsichtig umher und tratschten über dies und jenes, während mein Murkel sich was zum Spielen suchte.



Natürlich blieb der Nachwuchs nicht aus, über den wir uns unterhielten, aber mir wurde erstaunlicher Weise das Herz dabei nicht schwer. Ich war eher glücklich, jemanden an meiner Seite zu wissen, von der ich mir so einiges abschauen konnte und von ihren Erfahrungen später profitieren bzw. zehren würde können. Faszinierend, was so ein Körper alles durchmacht, daher lauschte ich gebannt.

Später saßen wir alle gemeinsam draußen zusammen, wir überreichten unsere Geschenke, tranken und aßen leichte Kost passend für den Nachmittag, bis Gianni uns von seiner neuesten Errungenschaft erzählte. Neben all dem privaten Stress hatte er weiter expandiert und unweit eine Bar eröffnet. Robert war etwas überrascht, dass er davon nicht viel früher was erfahren hatte, und lenkte von seiner aufkeimenden Enttäuschung (oder war es gar Eifersucht?) ab, in dem er nach Valentina rief. Sie kraulte gerade eine kleine zahme Katze, aber beide erschraken bei seinem harschen Ton. Und während unsere Süße vor Schreck die Welt nicht mehr verstand, weil sie vielleicht was falsch gemacht haben könnte, rannte das schwarze Fellknäuel davon.

Einen bösen Blick meinem Mann zuwerfend, stand ich auf und ging zu Valentina. Robert schluckte seinen verletzten Stolz hinunter und schlug dann sogar vor, dass wir den Abend doch dort ausklingen lassen könnten. Gianni war begeistert, dass sein Freund sich für ihn so freute, und kommentierte dies mit einem kräftigen Haudrauf auf Roberts Schulter.



Ohne unsere Kleine hätten wir womöglich noch bis in die frühen Morgenstunden durchgefeiert. Von daher war Tiziana noch zu beneiden, dass Ihr Babybauch von solchen Einschränkungen noch nicht betroffen war – anders eben mit einem Kind im Schlepptau. Da enden eben manche Ausflüge leider eher, als einem lieb ist. Der Abschied kam zwar schneller als gedacht, aber alles in allem war schön.

Deine