Verona Diaries - News




Na, was haben wir denn da? Ab dem 13.08.2013 gibt es das Sommerspecial von Eva und Robert endlich auf DVD!
Hier könnt ihr euch ein Exemplar vorbestellen:

Weltbild.de

Sonntag, 11.08.2013 [Woche 95]
by XShipper   
Kind - Kirche - Komplikationen    



Er ist wie ein bockiger, kleiner Junge, den man barfuss ins Bett schicken muss und welcher den eigentlichen Sinn dahinter nicht versteht oder einfach nicht verstehen will. Na prima, jetzt habe ich zwei Kinder, davon ein großes Kind – SO war das natürlich nicht geplant.

Robert widerstrebt die Vorstellung mehr und mehr, dass uns die Wissenschaft helfen kann. Manchmal glaube ich, er hat die Kirche hier in Verona ein ums andere Mal zu häufig besucht. Dann klingt er wie mein Vater, dass wir auf Gott vertrauen sollen und er schon alles richten wird. Dass wir auf seine Gnade angewiesen wären. Nun ja, ich war noch nie ein Kirchenmensch und mir wiederum widerstrebt es, allein auf Gottvertrauen zu setzen.

Daher reiben Robert und ich uns verbal immer häufiger aneinander und ich habe es schwer, ihn davon zu überzeugen, dass wir es einfach tun sollten! Schaden kann es ja nicht und wir würden für die Zukunft Gewissheit… und vielleicht auch Glück haben. Aber ich will es vor allem endlich für mich wissen!

Was, wenn uns nur eine Adoption bleibt? Oh weh! Italien tut sich ja schon mit der künstlichen Befruchtung schwer, wie verhält es nicht da mit dem Aufnehmen fremder Kinder?

Valentina wird so schnell erwachsen, sie sollte endlich ein Geschwisterchen bekommen, damit sie nicht mehr allein ist. Der Kindergarten tut ihr gut und sie spielt auch gerne mit den anderen Gleichaltrigen.

Ihr Kindergartenfreund ist mittlerweile sogar ein „grande fratello“ und er erinnert mich an meinen lieben Jakob. Seit seine kleine Schwester da ist, strahlt er voller Stolz und hat gegenüber den anderen Kindern gleich ein ganz anderes Auftreten. Große Brüder scheinen von Natur aus beschützerisch, was man gut auf dem Spielplatz beim Umgang miteinander machen kann.

Zurzeit haben wir eine Ferien-Notbesetzung in unserem „asilo infantile“. Wir sind nur zwei Erzieher und betreuen gerade mal noch ein handvoll kleiner Bambinos. Der Großteil ist in den Ferien. Wir teilen uns die Schichten, was natürlich meinen Männern so gar nicht behagt.

Ich weiß, dass sie hinter jedem Schatten, hinter sich jedem wiegenden Busch oder alten Baum und um jeder scharfen Ecke das Böse vermuten. Doch seit unserer Flucht nach Sirmione war keine Spur mehr von Kurt auszumachen und diese Heidenberg schmort hoffentlich heiß brennend in der Hölle, sonst falle ich vom Glauben (an die Gerechtigkeit) ab.

Aber bald habe ich für die letzten Ferienwochen auch Urlaub, dann werde ich von unserer ältesten Mitarbeiterin abgelöst. Noch einmal ein Trip an den Gardasee wäre schön – aber dieses Mal mit einem anderen Hintergrund, bitte.



Hoffentlich schaffe ich es dort, Robert zu bekehren und von der Nützlichkeit bzw. Notwendigkeit des Besuches beim medizinischen Institut zu überzeugen.

Deine