Verona Diaries - News




Na, was haben wir denn da? Ab dem 13.08.2013 gibt es das Sommerspecial von Eva und Robert endlich auf DVD!
Hier könnt ihr euch ein Exemplar vorbestellen:

Weltbild.de

Sonntag, 04.08.2013 [Woche 94]
by XShipper   
Hindernisse bei der Familienplanung    



Der Brief von letzter Woche hat die Stimmung getrübt… oder je nach Betrachtungsweise aufgeheizt wie die brennende Sonne den Asphalt. Dabei sollte es einen Schritt nach vorne sein. Aber was ist, wenn er mehr ein Rückschritt bedeutet, weil uns Angst und Furcht lähmen und an der ganzen Sache zweifeln lassen? Doch wenn uns nichts anderes bleibt? Daher war mir der plötzliche Sinneswandel von Robert unverständlich, was ich gewiss nicht nur seinem Sturkopf zuschreiben möchte.

Anstatt sich um seine entsprechende Frei-Folge zu kümmern, damit wir zur Klinik fahren können, war er mehr aufgekratzt darüber, dass sein Halbbruder Konstantin ebenfalls nach Italien gezogen war und nun nicht allzu weit von uns weg wohnte. Er war deswegen so aufgeregt, dass er sich schon vielmehr darauf freute, ihn zu besuchen oder dass wir Besuch bekommen, als auf etwaigen Nachwuchs – so schien es mir.

Als ich mich dann traute, das Thema mal gekonnt beiläufig zu erwähnen, druckste er rum, murmelte irgendetwas Unverständliches und suchte anstatt die Aussprache schnellstens die Weite. Das Einzige, was ich jedoch verstand, ließ mich ungläubig verharren. Ich blinzelte irritiert und hakte noch mal nach: „Wieso kannst du nicht? Was soll das heißen?“ Da er längst im nächsten Raum entschwunden war, ging ich ihm nach und folgte Robert durch die halbe Wohnung, bis er endlich stehen blieb. Bestimmt war ihm in dem Moment das Gleiche aufgefallen wie mir – wir waren praktisch im Kreis gelaufen.

„Eva, ich kann nicht… das geht mir irgendwie zu weit!“, offenbarte er sich aufgebracht und lautstark. Ohne mich beherrschen zu können, wurde ich ebenfalls laut. „Aber wir waren uns doch einig, dass wir das beide wollten. Robert, wir wollen doch ein Baby, oder nicht?“ „Natürlich!“, schrie er fast und schnaufte. Da diese Reaktion doch sehr plötzlich kam, schluckte ich kurz und besann mich eines Besseren, hier Ruhe zu bewahren. Ich trat auf ihn zu und suchte den Körperkontakt.

Als meine Hand seine Wange berührte, sprach ich fast schon im Flüsterton auf ihn ein: „Ja, dann versteh ich nicht, wieso du dich jetzt dagegen so sträubst. Es ist doch nur ein Termin, der uns Gewissheit bringen soll.“ Mein ach so starker Mann mit seinen vielen Muskeln und seiner tollkühnen Art ließ die Schultern hängen und traute sich nicht, meinen Blick zu erwidern. Er guckte schwermütig zu Boden und fragte mit schwacher Stimme: „Eva, was ist, wenn die uns sagen, dass es an mir liegt?“

Wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre und uns beide direkt beträfe, hätte ich vermutlich losgelacht. Dass ich dennoch innerlich zusammenzuckte und leicht ungläubig dreinschaute, konnte ich nicht verhindern. Hatten wir beide nicht die gleichen Dinge erlebt und durchgemacht? Ich begann, etwas an seinem Erinnerungsvermögen zu zweifeln und wollte gleichzeitig seine Zweifel aus den Weg räumen: „Robert, glaubst du wirklich, dass es an dir liegt? Sieh dir Valentina an! Denk doch nur an damals!“

Ein Schuss, ein Treffer – und dass ausgerechnet bei unserem ersten Mal… ich wollte es ihm nicht unbedingt so deutlich auf die Nase binden, aber fragen musste ich: „Hast du wirklich Angst um deine Männlichkeit?“ „Eva, das ist nicht witzig!“ Er wusste, dass ich mir diesen Kommentar nicht verkneifen konnte, und er verstand es. „Nein, das ist es nicht! Aber mir ist auch nicht wohl bei der Sache, schließlich hatte ich die Fehlgeburt; schließlich bin ich es, die hier schwanger werden soll, damit wir beide ein gemeinsames Baby bekommen. Und?“

Nun sah er mich an. Es war einer dieser viel sagenden Blicke, in denen man sich regelrecht verliert, wenn man zu lange drein starrt. Gleichzeitig kann man darin die ganze Welt erkennen und Frieden darin finden. „Es tut mir leid!“

Das tat es wirklich. Aber wie Männer eben so sind, verdrängte er diese ernste Sache und wandte sich lieber etwas Erfreulicherem zu. Wie weit war noch mal Florenz von uns entfernt? Ja, das wollte Robert plötzlich ganz genau und gewissenhaft in Erfahrung bringen.

Deine