Auf den Spuren von Eva und Robert - Verona Diaries Special

Das Team von Verona-Diaries.com war für euch in Verona unterwegs
und hat sich auf die Spuren von Eva und Robert begeben.
Neben der Besichtigung von einigen Drehorten
stand auch ein Besuch in Roberts Restaurant "12 Apostoli" auf der Liste.
Das und noch vieles mehr, könnt ihr in diesem kleinen Video sehen.



Sonntag, 19 August 2012 [Woche 45]
by XShipper   
Hitzewelle in Verona    



Jetzt hätte ich dich beinahe vergessen, huch! Dabei war ich extra auf der Suche nach einem noch schreibfähigen Stift gewesen. Valentina hatte in den letzten Tagen ihre künstlerische Ader ausgelebt und dabei sämtliche Stifte verbraucht, offen irgendwo dann heimlich rumliegen lassen, die Minen zerbrochen oder bei der vorherigen Aufräumaktion haufenweise in den Mülleimer geworfen. Wenn man Kinder mit in die Haushaltsarbeit integriert, sollte man eigentlich mit Allem rechnen. Ich war eigentlich auch ganz stolz auf sie, aber als ich dann sah, dass es sich hierbei um meine guten Zeichenstifte handelte, war die Aufregung groß. Nun ja, im Aufräumen ist die Kleine eine wahre Meisterin. Wenn das Restaurant heute noch offen wäre, hätte dort runtergehen und mir von den Kellern diesbezüglich aushelfen lassen können.

Die haben ihre Kugelschreiber zurzeit eh locker in den Händen… für Restaurants ist so eine Bruthitze eben keine gute Zeit. Robert hatte diese Woche oft früh die Schotten dicht gemacht, weil einfach nix los war. Viele Gäste blieben halt weg – wer will bei fast 40 Grad schon warme Speisen essen? Selbst die Fülle an Desserts würde nur schwer im Magen liegen.

Nur vor ein paar Tagen gab es Grund zu feiern, sodass wir im „12 Apostoli“ die Korken hatten knallen lassen. Nach einem Anruf von Werner, der Robert darüber informierte, der Fürstenhof wäre endlich gerettet, war dieser über den Erhalt seines Elternhauses so erleichtert deswegen, dass er vor lauter Freude kurzerhand eine große Party schmiss. Ich weiß gar nicht mehr, wovon ich mehr beschwipst war – vom teuren Champagner und Wein, oder von den vielen Pirouetten, die mein Mann beim Tanzen mit mir drehte. Keine Ahnung, aber es war herrlich und sehr amüsant.

Als es tags darauf erneut zu einem frühen Feierabend kam, sind wir noch gemeinsam durch Verona geschlendert. Valentina freute sich über ein fruchtig kaltes Gelato mit einem Topping aus frischen Früchten, während Robert und ich gemeinsam an einem Eis mit Prosecco leckten. Während ihre Sabber-Eskapaden mit einem Tuch weggewischt wurden, benahmen mein Mann und ich wie zwei frisch Verliebte, wenn das Eis mal daneben tropfte. Wären wir nicht gerade in der Öffentlichkeit gewesen, hätten wir den idealen Stoff für einen stürmischen Liebesfilm geliefert. Wenn man so machen Seitenblick der anderen Passanten bedenkt, dachten die das womöglich auch.

Uns zog es dann Richtung der Wasserstelle an die Etsch, wo mich Robert damals mit allerlei Leckerlies verwöhnte. Es war immer noch sehr warm, so gönnten wir dem kleinen Fratz eine spaßige Abkühlung und wateten mit ihr knietief an den unteren Stufen der Treppe ins kühle Nass. Vor vielen Monaten wäre Valentina beinahe hinein gefallen, als sie mit ihren anfänglichen Gehversuchen vor unserem Weibertrupp, mit dem ich damals unterwegs war, geflohen war. Nun aber hatten wir alles unter Kontrolle und selbst patronierende Polizisten drückten ein Auge zu – sehr gnädig. Gemeinsam sahen wir die Sonne untergehen… nein, Valentina eigentlich nicht mehr, die hatte bereits ihre süßen Äugleins vor Erschöpfung geschlossen. Schade, dass wir davon kein Bild haben… Robert hielt mich in seinen starken Armen und in meinem Schoß schlief unsere Prinzessin. Aber der Sonnenuntergang war wunderschön. Im Wasser spiegelten sich auf der einen Seite bereits die Lichter der Stadt wieder und auf der anderen Seite hatten wir das Gegenlicht der untergehenden Sonne, wodurch die Skyline – wenn sie so nennen darf – von Verona dunkel abzeichnete.

Heute war es viel zu heiß für irgendwelche Wandertouren, daher verbrachten wir den überwiegenden Tag in der kühlen Küche. Robert lehrte mich mal wieder gesundes „Kochen“, dieses Mal jedoch mit frischen Salaten und kalten Platten. Wie gesagt, heißes Wetter und dampfende Töpfe vertragen sich nicht so gut. Beim Aufräumen half dann auch fleißig Valentina mit, so verschwand auch ein Großteil der Stifte, die ich anfangs erwähnte.

Und weil es sich mit Valentinas bunten Fettstiften so schlecht schreiben lässt, mir die Hand auch mittlerweile weh tut, werde ich hier mal Schluss machen. Nächste Woche kaufe ich mir neues Schreib- und Zeichenmaterial, dann kann ich dir wieder wie gewohnt Bericht erstatten.

Deine